Sieg im Aufstellungspoker gegen Weilimdorf

Es war wie erwartet eine heiße Kiste, mit dem besseren Ende für die Ringer des VfL Obereisesheim. Allerdings spielte der Gast dem Oberliga-Schlusslicht unfreiwillig in die Karten: Gleich zwei Athleten der Weilimdorfer durften nicht auf die Matte und bescherten den Obereisesheimern so kampflos acht Punkte. Zudem zogen die Gastgeber in der Eberwinhalle die entscheidenden Trumpfkarten aus dem Ärmel und siegten am Ende mit 22:14.
 
VfL-SG-12
 
In der 55 Kg Klasse zog der VfL die Joker-Taktik. "Uns war vorher bekannt, dass das Gewicht des Weilimdorfers Fliegengewichtlers nicht passt", erzählte Rascanu, der in der Ringer-Datenbank gekiebitzt hatte. Der etatmäßige 55-Kilo-Mann der SGW war gesperrt, und ein Ersatzmann in dieser Gewichtsklasse stand nicht zur Verfügung. Auf Obereisesheimer Seite profitierte statt des Rumänen Alexandru Botez der dafür aufgebotene Mannschaftsführer Jörg Schütz. Neben Dragos Ghita hatte der VfL somit seinen zweiten Ausländerplatz wieder frei. Diesen nahm Andrejs Vasiljevs ein, der gegen Feim Gashi mit einem Punktsieg drei Zähler zum Gesamterfolg beisteuerte. Einen Joker brachte der VfL in der 96-Kilo-Klasse griechisch-römisch mit Milos Govedarica ins Spiel. Unter der Woche hatte der Obereisesheimer Veteranenweltmeister vier Kilogramm abgekocht und ging so eine Klasse tiefer auf die Matte. Der 50-Jährige hatte sich genügend Power konserviert und setzte sich in drei Runden nach Punkten durch. "Das war einer von zwei Schlüsselkämpfen", freute sich Trainer Rascanu. Die zweite mitentscheidende Ansetzung entschied Jacek Bilenski gegen Andreas Werft für sich. Einen wichtigen Punkt holte Marek Wisniewski bei seiner 1:3-Niederlage vor der Pause.
Im vorletzten Kampf des Abends machte das letzte Obereisesheimer Trumpf-Ass, Dragan Markovic, mit einem Schultersieg und weiteren vier Punkten alles klar. Zum Abschluss stellte Dragos Ghita mit einem Salto seine turnerischen Qualitäten unter Beweis. Auf die Matte musste der 74-Kilo-Freistilringer nicht. Sein Gegner Stefan Vogt wurde vom Kampfrichter wegen verdächtiger Hautveränderungen nicht zugelassen. "Man nennt so etwas einen Ringerpilz. Da Vogt kein ärztliches Unbedenklichkeits-Attest vorlegen konnte, wurde er vom Kampfrichter wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr nicht zugelassen", klärten die VfL Verantwortlichen auf. "Aber Ghita hätte auch so gewonnen, der ist ein Punktegarant, sein Sieg war fest eingeplant."
Doch das Zittern um den Klassenerhalt geht weiter. Noch zweimal in dieser Saison müssen die Obereisesheimer auf die Matte. Das letzte Mal zwei Tage vor Heilig Abend. "Wir wollen beide Kämpfe gewinnen", stellt sich Trainer Rascanu auf einen weiteren Aufstellungspoker ein. Die Zuversicht ist da, auch dann wieder die besseren Trümpfe aus dem Ärmel zaubern zu können. Die Aufstellung wird nicht verraten ? welcher Pokerspieler lässt sich schon gern in die Karten schauen. Saison müssen die Obereisesheimer auf die Matte. Am Samstag in Herbrechtingen(8) und eine Woche später in Obereisesheim gegen die KG Basienfurt(7) "Wir wollen beide Kämpfe gewinnen, dann sind wir zu 100%  nicht abgestiegen", so Ringertrainer Nico Rascanu.
Für den Kampf am Samstag in Herbrechtingen setzt der VfL Obereisesheim einen Fanbus ein. Anmeldung und Platzreservierung bei Klaus Rücker. Abfahrt im Gewerbegebiet Fuchshalde ist um 15.30 Uhr.
Michael Schönig